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Wandertipp "Estación Benaoján - Jimera de Líbar"

Hin und Zurück, 16km - Durch das lange Tal des Rio Guadiaro

Dies ist eine unserer Lieblingsstrecken, die wir bereits drei Mal gewandert sind. Der Weg ist einfach wunderschön. Er führt durch das Tal des Flusses Guadiaro zwischen den Ortschaften Estación de Benaoján und Jimera de Líbar. Dieses Tal ist auch Teil der Bahnstrecke zwischen Ronda und der Küstenstadt Algeciras. Aber zum Glück fahren die Züge nur selten, so dass sie nicht weiter stören.

  

Schon  die Anfahrt ist ein Genuss, geht es von uns aus zuerst am See vorbei, dann durch die Korkeichenwälder und zuletzt durch ein wunderschönes Felsmassiv nahe dem Dorf Montejaque.

 

Das praktische an dieser Route ist, dass man sie gegebenenfalls auf die Hälfte abkürzen und mit dem Zug zurück zum Ausgangspunkt fahren kann, liegen doch Start und Ziel jeweils direkt an einem Bahnhof.

 

Am Bahnhof von Jimera de Líbar gibt es eine nette kleine Bar, betrieben von einem niederländischen Paar, das einen superleckeren Veggie-Burger anbietet. Genau das richtige, um sich für den Rückweg zu stärken.

Zusammenfassung

Strecke: ca. 16km Hin und Zurück (ggf. nur 8km mit der Bahnoption)

Höhenmeter kumuliert: 870hm (für die gesamte Strecke, sonst 418hm)

Dauer: ca. 4:15h zzgl. Pause

Schwierigkeitsgrad: Mittel bis schwer* 

Wegbeschaffenheit: Der größte Teil der Strecke führt über einen schmalen Pfad, meist sehr steinig und manchmal nah am Abgrund. Die Steigungen sind zwischendurch schon einmal giftig, besonders das letzte Stück auf dem Rückweg..

Voraussetzungen: Kondition und Trittsicherheit, weil der Weg eben recht schmal ist und manchmal nah an der Böschung verläuft.

Ausrüstung:

  • Sonnenschutz
  • Ausreichend Proviant und Getränke, viele Getränke
  • Gute Wanderschuhe, ggf. Wanderstöcke, die aufgrund der Strecke hilfreich sein können

Anfahrtstrecke (von uns aus):

  • ca. 40km via CA-4405, A-384, A-374, MA-8403, MA-8402 und MA-8400

Google-Maps-Link zum StartpunktParkplatz hinter dem Bahnhof in Estación Benaoján

  

*Gemessen woran? Basis unserer Einschätzung ist der durchschnittliche Taunuswanderer, der gern auf breiten, gut ausgebauten Wegen ca. 4-5 Stunden wandern geht. Solch eine Wanderung setzen wir mit leicht bis mittel an.

Übersichtskarten

Übersichtskarte - Anfahrt von uns aus nach Estación Benaoján (c) Google Maps
Übersichtskarte - Anfahrt von uns aus nach Estación Benaoján (c) Google Maps
Übersichtskarte - Wanderung mit Angaben zu unserer "Pace" :-) (c) Runtastic
Übersichtskarte - Wanderung mit Angaben zu unserer "Pace" :-) (c) Runtastic

Literatur

Auch diese Strecke ist beschrieben in unserem Wanderführer "Parque Natural Sierra de Grazalema", der mit 42 Touren die umfassendste Sammlung von Wanderungen in der nächsten Umgebung bietet. Hier ist es "Ruta 34". Wir sind begeistert von dem Buch, weil es außer den eigentlichen Routen noch eine Fülle an Zusatzinformationen zum Naturpark enthält. Zahlreiche Karten, Erdgeschichtliches, Beschreibung der einzelnen Teilgebiete der Sierra de Grazalema, über 35 Seiten zu Flora und Fauna mit vielen Fotos, etwas über die Geschichte der Dörfer und, und, und. Der Autor ist in Benaoján geboren, also ein einheimischer Naturbursche, dem der Park und die Berge eine Herzensangelegenheit sind. Und das liest man durch die Zeilen hindurch, auch wenn man wie wir noch nicht so gut Spanisch spricht. Wir legen Euch dieses Buch wärmstens ans Herz.

 

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Anfahrt und Startpunkt

Wir fahren von uns aus auf der CA-4405 bis Algodonales und biegen dort rechts ab auf die A-384 Richtung Ronda. Nach der Abzweigung nach Olvera heißt die Landstraße A-374. Wir fahren für etwa 19 Kilometer weiter Richtung Ronda. Nachdem wir die Passhöhe "Puerto de Montejaque" überquert haben, kommt nach etwa einem Kilometer eine Abzweigung an einem Landgasthof nach rechts auf die MA-8403 Richtung Montejaque und Benaoján. Wir folgen der MA-8403 zunächst durch einen Korkeichenwald und anschließend über eine Anhöhe in eine aufregende Felslandschaft. Hier gut aufpassen, die Passstraße ist sehr schmal.

Wir fahren von oben in den Ort Montejaque hinein und folgen der Hauptstraße bis zu einer Einmündung. Hier biegen wir bergab nach links ab Richtung Ronda und Benaoján und fahren weiter Richtung Benaoján. Oberhalb von Benaoján gibt es eine Gabelung zur Cueva de las Piletas. Hier halten wir uns links zum Ortseingang.

In Benaoján bleiben wir auf der Hauptstraße bis zu einem Kreisverkehr. Dort geht es mit der dritten Ausfahrt halb links auf der Hauptstraße weiter aus dem Ort heraus. 

Die Landstraße führt nun bergab. Nach etwa einem Kilometer kommt eine Abzweiung scharf rechts nach Estación Benaoján, dem Ortsteil mit dem Bahnhof.

Wir fahren die Hauptstraße Richtung Bahnhof hinab bis zu einer Einmündung. Hier geht es links zum Bahnhof, wir fahren aber nach rechts weiter und folgen der Straße am Bahngleis entlang. Nach etwa 100 Metern ist links ein Bahnübergang. Wir überqueren den Bahnübergang und fahren gleich rechts in die Sackgasse hinein, wo wir unser Auto parken können.

 

Weiter unten hört man schon den Fluss rauschen. Wir folgen der Straße bergab und überqueren eine kleine Brücke. Hier beginnt der Wanderweg nach rechts. 

 

Nach links führt der Weg zur berühmten Cueva del Gato. Aber diese Wanderung machen wir ein anderes Mal. :-)

Wegbeschreibung

Der Wanderweg führt zu Anfang noch am Rande der Ansiedlung entlang. Hier sind Gemüsegärten und teils ruinöse alte Häuser längs des Weges zu sehen. Schon bald führt der Weg etwas bergauf in schattigere Gefilde, stehen doch rechts und links stattliche Eichen.

 

In leichten Kurven schlängelt sich der Weg durch den Wald. Stets sanft bergauf und bergab. Nur zu Anfang gibt es bald ein Gefälle, das auf dem Rückweg noch weh tun wird, wenn wir schon etwas müde von der Strecke sind. :-)

 

.Aber die wunderschönen Bäume und -je nach Jahreszeit- bunten Blumen am Wegrand sind immer wieder einen kurzen Stop wert.

Nach etwa 1,8 Kilometern erreichen wir hinter einer Spitzkehre eine Hausruine.

 

Im Grunde ist es auf dieser Strecke nicht möglich, sich zu verlaufen. Man bleibt einfach immer nur auf dem vorgegebenen Pfad.

 

Rechts, auf der gegenüberliegenden Seite des Tals schraubt sich am Hang die Landstraße entlang. Manchmal bemerken wir dies, wenn dort ein Auto fährt, aber meistens kommt nicht viel Lärm zu uns herab.

 

 

Der Weg führt immer wieder bergauf und bergab. Teils auch durch ausgewaschene Rinnen im Fels. Hier empfiehtl es sich, genau aufzupassen, wohin man tritt. Insbesondere, falls der Fels nach einem Regenschauer nass sein sollte. 

 

Kurz vor der im Bild zu sehenden Stelle, gibt es noch einen Trampelpfad, der rechts parallel zum Hang abzweigt. Der führt aber nirgendwo hin. Glaubt uns. Wir haben’s ausprobiert. :-)

Nach ungefähr zweieinhalb Kilometern gelangt man bis auf das Niveau des Flusses hinunter. Im Bild ist das hinten, wo die hohen Bäume am Weg stehen. Hier ist eine ideale Gelegenheit, die Hunde planschen und etwas trinken zu lassen.

 

Die nächste Möglichkeit hierfür bietet sich erst wieder nahe dem "Zielort", dem Bahnhof von Jimera de Líbar. Dort gibt es am Fluss auch so etwas wie einen Badestrand. Man muss also je nach Jahreszeit dort mit leicht bekleideten Leuten rechnen. :-)

Etwa dreimal am Tag fährt durchs Tal unter uns der Zug vorbei. Das ist auch schon die einzige "Lärmbelästigung", die man auf dieser Wanderung ertragen muss. 

 

Es sei denn, es kommt einem -wie uns einmal- eine ca. 50-köpfige Wandergruppe entgegen, die genau vor einem dann beschließt, Rast zu machen und mitten auf dem Weg zu picknicken. Wir mussten uns durch diese Menge Leute durchschlängeln, was entsprechend lautstark zuging. :)

Im Fühjahr gedeihen hier die interessantesten Gewächse. Blumen und Grünpflanzen, die wir aus Deutschland so nicht kennen. 

 

Diese kleinen Blümchen wachsen hier überall. In Botanik sind wir ja beide nicht so gut belesen. Aber durch lange Recherche haben wir herausgefunden, dass es sich hier um einen Zistrosenwürger (Cytinus ruber) handelt. Diese Blume ist ein Parasit und wird von Ameisen verbreitet. Hübsch sieht sie aber dennoch aus.

Auf der zweiten Hälfte der Strecke zieht der Weg leicht wieder an. Bis kurz vor Jimera de Líbar müssen wir immer wieder sachte Anstiege überwinden. 

 

Je nach Startzeit der Wanderung kann es sein, dass die Sonne schon über den Berg herüber gekommen ist. Im Frühjahr und Herbst hat die Lage des Weges den Vorteil, dass bis Nachmittags die Sonne noch hinter dem Bergrücken zu unserer Linken liegt. Somit haben wir weite Teile der Strecke Schatten.

 

Wenn wir dieses verrostete Schild erreichen, haben wir es fast geschafft. Im Hintergrund auf dem Foto ist schon die Brücke zu sehen, die über die Bahnlinie hinüber und zum Weg am Fluss entlang zum Bahnhof führt. An dieser Brücke gibt es zwei Möglichkeiten:

1) Wir gehen über die Brücke und machen den Abstecher zum Flussufer. Wenn es heiß ist und man sich die Füße abkühlen möchte, ist das die Option. Danach muss man dann vor dem Bahnhofsgebäude links über einen Parkplatz hinüber und danach die Bahngleise überqueren (VORSICHT!).
2) Wir bleiben auf dieser Seite der Bahngleise und folgen dem Weg nach links, an einem Bauernhof vorbei. Bald schon erreichen wir die Ortschaft, gehen die Straße durch ein Wohngebiet bergab, und landen danach auf der linken Seite der Bahnlinie am Bahnhof, wo wir von Variante 1) aus die Bahngleise überquert haben..

Wir gehen die Straße hinab, bis schräg gegenüber dem Bahnhof ein kleiner Platz in Sicht kommt, an dem die Bar Allioli liegt. Diese Bar wird von einem niederländischen Paar betrieben. Hier gibt es immer mal wieder Livemusik, viele verschiedene internationale Biersorten (probieren, wenn man dann mit dem Zug zurückfährt und danach nicht mehr Auto fahren muss!) und vor allem einen sehr leckeren Veggie-Burger aus roten Bohnen (danach fragen!). In dieser Bar kehren wir gerne ein und lassen es uns etwas gut gehen, bevor wir den Rückweg antreten.

 

Wie gesagt hat man hier die Möglichkeit, mit der Bahn zurück nach Estación Benaoján zu fahren (Abfahrt 13:07h und 16:45h, 1 Stop, Fahrkarte für 3 EUR pro Person), oder dieselbe Strecke wieder zurück zu gehen. Da wir unsere Hunde immer dabei hatten, und Hunde im Zug nicht erlaubt sind, war uns die Wahl bisher immer leicht gefallen. Das schöne ist, Ihr müsst es nicht vorher wissen, sondern könnt das auch erst vor Ort entscheiden. Wir wünschen Euch eine schöne Wanderung!

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