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Wandertipp "Sendero Local de El Bosque"

Rundweg, 2km - Durch den schönen Pinienwald bei El Bosque

In den letzten Wochen kamen wir aus vielen verschiedenen Gründen nicht dazu, endlich mal wieder eine richtige Wanderung zu machen. Darum ließen wir es heute erst einmal sachte angehen und nahmen uns eine kurze aber knackige Runde vor. Dabei haben wir gleich zwei Tests gemacht. Einerseits, ob Granny in der Lage ist, weitere Strecken auch in anspruchsvollerem Gelände mitzugehen, und andererseits, ob mein neues Wander-Navi auf dem Handy so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe,

  

Da diese Wanderung sehr kurz ist, könnt Ihr sie mit einem anschließenden Besuch im schönen weißen Dorf El Bosque verbinden. Oder gleich noch eine zweite kleine Wanderung in der direkten Nachbarschaft dranhängen. Zu empfehlen wäre in dem Fall Tour Nr. 7 aus unserem Wanderführer (s. u.).

 

Es geht in einem Rundkurs durch den wunderschönen Pinienwald oberhalb von El Bosque. Richtige Wälder mit hohen Bäumen gibt es bei uns in der Umgebung ja nicht so viele. Die vermisse ich schon manchmal, da ich in Deutschland viel im Wald unterwegs war. Umso erfrischender ist es hier, den modrigen Duft von Waldboden zu atmen und das Rauschen des Windes durch die Wipfel zu hören. 

Zusammenfassung

Strecke: ca. 2km Rundweg

Höhenmeter kumuliert: 327hm

Dauer: ca. 1,5 Stunden, inkl. Pause

Schwierigkeitsgrad: Leicht*

Wegbeschaffenheit: Der größte Teil der Strecke führt über einen schmalen Pfad, selten von großen Steinen durchsetzt. Je nach Gehrichtung entweder giftige Steigung zu Beginn oder starkes Gefälle am Ende.

Voraussetzungen: Keine besonderen, außer einigermaßen gute Kondition für den steilen Aufstieg.

Ausrüstung:

  • Besonderes Schuhwerk ist nicht nötig, dieser Weg geht auch in Joggingschuhen, außer bei Nässe, da kann es u.U. glitschig sein.

Anfahrtstrecke (von uns aus):

  • ca. 21km via Las Casas über die CA-8102, A-373 und A-372 nach El Bosque.

Google-Maps-Link zum StartpunktParkplatz vor dem Friedhof an der A-372

 

 

*Gemessen woran? Basis unserer Einschätzung ist der durchschnittliche Taunuswanderer, der gern auf breiten, gut ausgebauten Wegen ca. 4-5 Stunden wandern geht. Solch eine Wanderung setzen wir mit leicht bis mittel an.

Übersichtskarten

Übersichtskarte - Anfahrt von uns aus zum Friedhof von El Bosque (c) Google Maps
Übersichtskarte - Anfahrt von uns aus zum Friedhof von El Bosque (c) Google Maps
Übersichtskarte - Wanderung mit Kilometermarkierungen und Angaben zu unserer "Pace" :-)
Übersichtskarte - Wanderung mit Kilometermarkierungen und Höhenprofil in Google Earth

Literatur

Wie gesagt handelt es sich hier um eine Tour (Nr. 6) aus unserem Wanderführer "Parque Natural Sierra de Grazalema", der mit 42 Touren die umfassendste Sammlung von Wanderungen in der nächsten Umgebung bietet. Wir sind begeistert von dem Buch, weil es außer den eigentlichen Routen noch eine Fülle an Zusatzinformationen zum Naturpark enthält. Zahlreiche Karten, Erdgeschichtliches, Beschreibung der einzelnen Teilgebiete der Sierra de Grazalema, über 35 Seiten zu Flora und Fauna mit vielen Fotos, etwas über die Geschichte der Dörfer und, und, und. Der Autor ist in Benaojan geboren, also ein einheimischer Naturbursche, dem der Park und die Berge eine Herzensangelegenheit sind. Und das liest man durch die Zeilen hindurch, auch wenn man wie wir noch nicht so gut Spanisch spricht. Wir legen Euch dieses Buch wärmstens ans Herz.

 

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Navigations-App

Ein Novum dieses Mal ist, dass wir zur Orientierung nicht das Buch und Google Maps sondern eine dedizierte Wander-App benutzt haben. Ich habe im Sommer so einige Apps getestet und für ungeeignet befunden, da sie nicht richtig mit den UTM-Koordinaten zurechtkamen, die unser Wanderbuch verwendet. So kam ich zuletzt bei der offiziellen Landkartenapp des Spanischen Geografischen Instituts IGN heraus. Diese App gibt es allerdings nur für Android, im Apple Appstore habe ich sie nicht gefunden. Ihr könnt sie im Google-PlayStore kostenlos herunterladen:

IGN Mapas de España bei Google Play
IGN Mapas de España bei Google Play


Der Funktionsumfang der App ist sehr groß, und ich empfehle Euch, den Umgang damit erst ein paar Mal zu üben, bevor Ihr damit ins Gelände geht. Immerhin ist die Menüsprache auf Englisch einstellbar. Bei der spanischen Variante habe ich mich etwas schwergetan.

 

Vom Verlag unseres Wanderbuchs habe ich sämtliche Touren als GPX-Dateien erhalten. Diese Dateien kann man von der App aus öffnen und sich in der topographischen Landkarte anzeigen lassen. Beim Öffnen kann man dann wählen, ob man die Strecke im aufgezeichneten Sinn oder in entgegengesetzter Richtung laufen möchte. Die App navigiert einen dann bis zum jeweils nächsten in der Datei gespeicherten Wegpunkt. Das hätten wir gut auf unserer Tour durch die Korkeichenwälder brauchen können! LOL.

Screenshot der App
Screenshot der App

Die Menüleiste oben erschließt sich einem nicht intuitiv. Da heißt es (leider) ausprobieren und Funktionen merken, die sich hinter den zahlreichen Menüpunkten befinden..

  • Der geschlängelte Pfeil links ist für die GPS-Funktionen (GPS ein-/ausschalten, Aufzeichnung starten/stoppen, etc.).
  • Der Button mit der Stecknadel daneben ist für die Waypoints. Hier findet man u.a. Informationen zu den Waypoints einer geladenen Route.
  • Hinter dem Wege-Icon an der dritten Stelle verbergen sich u. a. Links zum Download vorgefertigter Routen auf dem berühmten Camino de Santiago de Compostela und für spanische Nationalparks sowie diverse Einstellungen.
  • Am wichtigsten ist der vierte Button mit dem Karten-Icon; dort kann man verschiedene Kartentypen laden, die Anzeige einstellen, wie das Navi die Karte darstellt, etc. Besonders wichtig ist hier -wenn man mit Routen aus dem Wanderbuch arbeitet- die Auswahl des richtigen Datums für die UTM-Koordinaten. Ich hatte da anfangs ein falsches gewählt (das richtige steht im Buch im Vorwort), und alle Koordinaten waren ein großes Stück gegenüber der Realität verschoben. Aufpassen!
  • Die drei Punkte führen zu allgemeinen App-Einstellungen und Tools. Hab noch lange nicht alles ausprobiert.

 

Anfahrt und Startpunkt

Von unserem Haus aus fahren wir die CA-4405 bergab bis zur Kreuzung nach Las Casas. Hier biegen wir rechts ab auf die CA-8102 und folgen dieser für etwa 11 Kilometer. An der Einmündung zur A-373 biegen wir links ab Richtung El Bosque. Nach gut 5km nehmen wir die Abzweigung nach El Bosque und fahren in den Ort hinein. Hier ist die A-372 nach Grazalema schon ausgeschildert. Den länglichen Kreisverkehr um einen Platz herum im Ort verlassen wir geradeaus bergauf in südlicher Richtung. Nach etwa 650m kommt links die Abzweigung nach Grazalema.

 

Ab hier geht es für etwa einen Kilometer der Landstraße A-372 entlang, bis wir auf der linken Straßenseite die weißen Mauern des Friedhofs sowie einige Funkmasten sehen. Hier können wir parken.

Wegbeschreibung

Laut unserem Wanderbuch geht es vom Parkplatz aus zunächst ein Stück auf der Straße entlang bergab zum Einstieg in die Wanderung. Das Ende der Strecke hingegen befindet sich genau gegenüber dem Parkplatz auf der anderen Straßenseite hinter dem großen Verkehrsschild.

 

Da die Hunde schon superhibbelig sind und wir gerade wenig Lust haben, mit den Zappeltanten noch 200 Meter auf oder an der Straße zu gehen, entschließen wir uns spontan, die Route in entgegengesetzter Richtung im Uhrzeigersinn zu gehen. Wir überqueren also die Straße und gehen direkt gegenüber steil bergauf einen Trampelpfad hoch.

 

Nina geht mit den Hunden vorweg, ich bilde die Nachhut. Es geht durch eine Brandschneise nach oben, am Waldrand entlang.

 

Schon nach 30 Metern bleibt Granny an der ersten Hürde stecken. Statt den leichten Weg geradeaus zu nehmen, versucht sie, die hohe Schwelle rechts von ihr zu überwinden (sie hat ja bedingt durch ihre Fehlhaltung nach dem Unfall immer einen leichten Rechtsdrall). Das schafft sie aber nicht alleine, da müssen wir ihr hochhelfen. Aber nach dem kleinen Anschubser, hoppelt sie wieder motiviert den Pfad bergauf.

 

Im Foto ist schon zu erahnen, dass es ziemlich steil ist. Hier unten, wo die Sonne schon hinscheint, ist der Boden trocken und griffig. Aber weiter oben im Schatten, ist der lehmige Untergrund noch etwas rutschig. 

 

Es wird kurz später dann so steil, dass Granny keinen Grip mehr hat und nicht mehr vorwärts kommt. Also nehme ich sie auf den Arm und trage sie ein Stück, bis es wieder flacher wird. Sie quittiert das mit einem grummeligen Grunzen. Aber genießt es offenbar, ein paar Meter eine etwas bessere Aussicht zu haben.

Blickrichtung bergauf
Blickrichtung bergauf
Blick zurück bergab
Blick zurück bergab

Nach etwa 300 Metern erreichen wir eine Abzweigung. Das ist schon Wegpunkt Nummer 6. Der Pfad, auf dem wir bisher gegangen sind, führt noch weiter bergauf, aber wir biegen hier rechts ab, parallel zum Hang in den Wald hinein.

Ab hier geht es für Granny wieder etwas leichter vorwärts. In der Ebene legt sie ein ordentliches Tempo vor. Wir freuen uns, sie so motiviert mitlaufen zu sehen.

 

Auch wir genießen es, dass es jetzt nicht mehr so steil bergauf geht. Ab hier führt der Weg in leicht schlängelnden Kurven durch den Wald. Ab und zu kann man durch die Bäume einen Blick auf El Bosque erhaschen.

 

Diese Wälder sind übrigens Heimat des Kreuzschnabels. Ein Singvogel, der darauf spezialisiert ist, mit seinem Schnabel die Kerne aus Pinienzapfen herauszuzupfen. Wir bekommen aber leider keinen zu sehen.

Nach wenigen hundert Metern quakt es aus der Navi-App, dass wir uns dem nächsten Wegpunkt (Nr. 5) nähern, einem "Gebäude". Wir sind gespannt, denn wir sehen noch keins. Und plötzlich, nach einer Kurve, steht dieses Haus mitten im Wald vor uns. 

 

Wir schauen natürlich durch die Fenster hinein, aber es ist leer. Vermutlich eine Hütte des Naturschutvereins, denn es hängen innen an der Wand Schautafeln mit Bildern.

 

Eigentlich dachten wir, das wäre eine schöne Stelle für Granny, um eine kleine Pause zu machen, aber die denkt gar nicht daran und will weiter. OK, gehen wir weiter. 

 

Der nächste Wegpunkt Nr. 4 folgt schon bald: Eine Quelle. Wir hatten sie uns etwas größer vorgestellt, denn es ist nur ein Röhrchen, das in Wadenhöhe aus einem Felsen schaut, und aus dem etwas Wasser plätschert. 

 

Für die Hunde eine Gelegenheit, etwas zu trinken. Wir fragen uns, ob im Sommer da überhaupt noch was herauskommt, wenn es jetzt in der nassen Jahreszeit schon nur so ein Rinnsal ist. Also setzen wir unseren Weg fort; der nächste Wegpunkt wird uns auch schon gleich angekündigt. Hier müssen wir rechts bergab abbbiegen.

 

Schon bald nähern wir uns einer Lichtung mit einer Wiese.

Hier bleiben wir jetzt aber wirklich mal kurz, um die Stille und die Sonnenstrahlen zu genießen.

 

Granny ist inzwischen doch ein wenig müde. Sie ist das nicht mehr gewohnt, so lange Strecken am Stück zu gehen. Im Vergleich zu unserem allerersten Ausflug, bei dem sie schon nach 150 Metern schlappgemacht hat, hält sie sich heute aber wirklich tapfer. Wir sind stolz!

 

Ab hier geht es nun nur noch abwärts bis zum eigentlichen Ausgangspunkt der Wanderung. Wir sind immer wieder verwundert, warum *mitten* an der Strecke, und nicht etwa an Abzweigungen diese Pfosten mit den wegweisenden Pfeilen stehen. Muss man nicht verstehen.

 

Der Weg schlängelt sich sanft durch den Wald bergab, bis wir irgendwann ein Holzgeländer sehen, unterhalb dessen schon die Straße ist. 

 

Ab da sind die Hunde zum Glück müde genug, dass sie ordentlich an der Leine gehen und die Strecke bis zum Auto zurück problemlos zurückgelegt werden kann. Granny ist aber platt. Die trage ich den restlichen Weg auf der Straße. :-)

 

Fotoalbum

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